Nachhaltige Ausstellungen in Museen, Bibliotheken und anderen GLAM-Einrichtungen (Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen) beweisen auf der ganzen Welt, dass kulturelle Institutionen einen aktiven Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) leisten können. Diese innovativen Formate verbinden Bildung, Umweltschutz und soziale Verantwortung und inspirieren Besucher:innen, globale Herausforderungen besser zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Über Österreichs Grenzen hinaus haben wir die besten Beispiele gesucht:
Ein eindrucksvolles Beispiel liefert das Museum of Natural History in Chicago mit der Ausstellung „Planet or Plastic?“. Hier wird mithilfe von Augmented Reality (AR) und interaktiven Datenvisualisierungen der massive Einfluss von Plastikmüll auf die Umwelt veranschaulicht. Besucher:innen können nicht nur die Problematik begreifen, sondern auch konkrete Lösungsansätze kennenlernen. Solche AR-Ansätze fördern nicht nur SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), sondern schaffen auch ein modernes und zugängliches Besuchserlebnis.
In London widmete sich das Victoria and Albert Museum in der Ausstellung „Sustainable Fashion“ den Themen Mode und Nachhaltigkeit. Nicht nur die Exponate, sondern auch die gesamte Ausstellungsarchitektur bestanden aus recycelten Materialien – ein beeindruckendes Beispiel für SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion). Die Schau zeigte, wie Nachhaltigkeit in der Kulturproduktion ganzheitlich umgesetzt werden kann.
Das Humboldt Forum in Berlin zeigt, wie soziale und ökologische Themen verschmelzen können. Eine Ausstellung zu indigenen Perspektiven auf den Klimawandel entstand in Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften und sensibilisierte für globale Umweltfragen. Diese Initiative förderte SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) und bewies, wie wichtig der Austausch über nationale und kulturelle Grenzen hinweg ist.
Auch digitale Formate spielen eine entscheidende Rolle:
Die Österreichische Nationalbibliothek bietet durch die Digitalisierung von Sammlungen eine ressourcenschonende Möglichkeit, kulturelles Erbe zugänglich zu machen. Mit Workshops zu Themen wie Klimawandel und Biodiversität setzt sie auf hochwertige Bildung (SDG 4) und erreicht so ein breites Publikum. Virtuelle Zugänglichkeit ist ein wegweisender Schritt, um Nachhaltigkeit mit Bildung und Inklusion zu verbinden.
In Österreich gibt es großes Potenzial, solche Ansätze zu übernehmen und weiterzuentwickeln. Das Projekt GreenGLAM treibt genau diese Innovationen voran. Mit Augmented Reality und KI-gestützten Tools unterstützt GreenGLAM österreichische GLAMs dabei, nachhaltige Ausstellungen zu gestalten und ihre öffentliche Wirkung zu maximieren. Die Entwicklung eines webbasierten Dashboards und eines Autorentools ermöglicht es Institutionen, SDG-relevante Inhalte interaktiv und zielgerichtet zu präsentieren. Diese Instrumente schaffen die Grundlage, um die Rolle von GLAMs als Vorreiter für Nachhaltigkeit zu stärken und gleichzeitig das Bewusstsein der Besucher:innen für globale Herausforderungen zu schärfen.
Fazit
Die genannten Beispiele zeigen, wie GLAMs weltweit mit kreativen Ansätzen die SDGs fördern. Österreichische Institutionen haben durch GreenGLAM die Chance, von diesen Best Practices zu lernen, eigene Projekte zu entwickeln und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu rücken. GreenGLAM beweist, dass innovative Technologien und interaktive Inhalte der Schlüssel sind, um Kulturinstitutionen fit für die Zukunft zu machen.